Wichtige und nicht so wichtige Dinge - lerne zu differenzieren
Endlich ist es soweit, du hast den Entschluss gefasst, das Abenteuer Selbstständigkeit zu wagen. Anfangs vielleicht als Nebengewerbe. Egal, erstmal herzlichen Glückwunsch zu diese großartige Entscheidung.
Du bist motiviert, hast große Wünsche und Ziele, möchtest direkt alles perfekt machen, über dich hinauswachsen. Bist voller Elan und Tatendrang. Du möchtest alles, was deinen Start perfekt macht und das am besten sofort. Hier ist der erste Fehler: alles muss sofort da sein.
Was brauchst du nun wirklich, um die ersten Schritte in die Selbstständigkeit erfolgreich zu meistern?
Mal abgesehen von den rechtlichen Dingen wie Gewerbeanmeldung, Anmeldung bei der Handwerkskammer und dem Finanzamt, ist gar nicht mal so viel notwendig.
Du brauchst nicht das teuerste Kameraequipment, arbeite erstmal mit deiner bisherigen Ausrüstung weiter. Die ist dir vertraut und liefert zuverlässig gute Ergebnisse.
Visitenkarte, Flyer, Banner, Kleidung mit Logo, Autoaufkleber... alles nice to have. Aber wirklich notwendig? Frage dich einmal selbst, welchen Wert Fyler, Visitenkarten und Co für dich als potentiellen Kunden haben. Sie sind wunderschön anzusehen, nettes Werbematerial, aber bist du dadurch schon selbst zum Kunden geworden? Bevor du an die Gestaltung gehst, Zeit und Geld investierst, frage dich, was genau du mit den Werbematerialien bezwecken möchtest. Wo würdest du sie auslegen, etc. Es wäre doch schade, wenn sie irgendwann unbeachtet im Müll landen.
Wie steht es um Kleidung mit deinem Logo? Klar, es ist ein tolles Gefühl im eigenen Shirt oder der eigenen Jacke zu einem Auftrag zu gehen. Alle wissen direkt, wer du bist. Aber auch ohne teure Kleidung mit Logo wird man dich direkt als Fotografin erkennen - dafür sorgt schon deine Kamera. Die Leute, die sich dafür interessieren was du machst, werden auf dich zukommen und dich ansprechen.
Unterscheide zwischen "nice to have" und essenziell wichtigen Dingen für dein Business.
Was du brauchst bist du selbst und ganz viel Freude an dem, was du tust. Deine Kamera (die du schon hast), einen social media Auftritt (Achtung: Impressumspflicht) und eine Website. Diese Dinge gibt es sogar kostenlos.
Investiere am Anfang in die wichtigen Dinge wie ein gutes Bildbearbeitungsprogramm und eine Onlinegalerie (wobei es hier auch kostenlose Varianten gibt). Oder auch Werbeanzeigen bei Instagram.
Und dann, nach und nach, kannst du dir von deinen Einnahmen weitere Wünsche erfüllen. Davon hast du sicherlich einige. Ich empfehle dir, direkt von Anfang an kostendeckend zu arbeiten. Also nicht zu viel von deinen Ersparnissen zu investieren. So lernst du direkt mit dem auszukommen, was du verdienst.
Mit hat am Anfang eine Wunschliste geholfen. Hier habe ich aufgelistet, was ich kaufen möchte, mit den entsprechenden Preisen und nach (individueller) Dringlichkeit priorisiert. Damit fahre ich bis heute sehr gut, da ich keine unnötigen und vorschnellen Investitionen tätige.
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